Octavie Modert au sujet de l'organisation d'un festival du cinéma au Luxembourg

Luxemburger Wort: Weshalb braucht Luxemburg überhaupt ein Filmfestival?

Octavie Modert: Warum sollte Luxemburg kein Festival brauchen oder haben, wo es deren so viele gibt. Für mich ist es wichtig, im Kontext eines Festivals die Aufmerksamkeit des Publikums auf die nationale Filmproduktion zu lenken. Wir brauchen ein Medium, über das unsere jungen Filmemacher sich der Kritik stellen können, um in ihrer Arbeit weiterzukommen.

Luxemburger Wort: Ist es für die hiesige Filmindustrie nicht wichtiger, sich international zu präsentieren, denn Prophet im eigenen Land zu spielen?

Octavie Modert: Beides ist wichtig, wobei ersteres über den Filmfund läuft und derzeit durchaus gut funktioniert. Was uns fehlt, ist die Möglichkeit Luxemburger Werke hierzulande zu zeigen. Dieser Aspekt ist für mich als Kulturministerin ausschlaggebend. Ein qualitativ hochwertiges Schaffen kann nur entstehen, wenn man den betreffenden Akteuren eine Plattform bietet sich zu zeigen. Unser Filmnachwuchs ist vor allem im Kurz und Dokumentarfilm aktiv, und diese finden leider schwieriger einen Vertrieb.

Luxemburger Wort: Es gibt im Großherzogtum nicht einmal Medienerziehung in den Schulen, wie soll man da eine kinobegeisterte Bevölkerung aufbauen?

Octavie Modert: Ich denke, dass die Bevölkerung bereits kinobegeistert ist. Das belegen u. a. die vielen, jungen Kinogänger. Medienerziehung ist natürlich sehr wichtig und von uns mitangeregte Überlegungen dazu werden im Erziehungsministerium geführt. Das Projekt der Studios in Düdelingen, an dem noch immer gearbeitet wird, würde die Miteinbindung dieses Aspekts ermöglichen.

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