Kultur füllt Großregion mit Leben
Auf Einladung von Frau Octavie Modert, Ministerin für Kultur, Luxemburg, fand am 15. April 2010 ein erstes Arbeitstreffen mit Herrn Karl Rauber, Minister für Bundesangelegenheiten, Kultur und Chef der Staatskanzlei des Saarlandes, in Luxemburg statt. Beide Ministerien engagieren sich im grenzüberschreitenden Verein "Kulturraum Großregion", dessen Präsidentschaft das Saarland zurzeit inne hat, und der als Nachfolgeorganisation von "Luxemburg und Groβregion Europäische Kulturhauptstadt 2007" alle Regionen der Groβregion umfasst.
Ziel der Begegnung war u.a. ein vertiefender Austausch über das vom Verein erarbeitete Arbeitsprogramm für das laufende Jahr.
Einigkeit bestand darüber, die Zielgruppe der Jugendlichen verstärkt für kulturelle Veranstaltungen in der Großregion zu begeistern. Hierzu wird zur Kulturministerkonferenz der Groβregion Ende des Jahres 2010 eine Webpräsenz erarbeitet, die auf das spezifische Nutzerverhalten von Jugendlichen abgestimmt ist. Ein Novum ist dabei die Herangehensweise des Vereins, der neben PLURIO.net und einer professionellen Agentur, die Zielgruppe selbst aktiv in die Vorbereitungen einbindet.
Eine besondere saarländisch-luxemburgische Kooperation sehen beide Minister in der Umsetzung des im Rahmen des 11. Gipfels von Premierminister Jean-Claude Juncker präsentierten Vorschlags, einmal pro Jahr einen "Tag der Großregion" durchzuführen. In Abstimmung mit der saarländischen Gipfelpräsidentschaft hat der Verein "Kulturraum Großregion" sich dafür ausgesprochen, diesen Tag der Großregion mit den zum 25. Jahrestag des Schengener Abkommens am 17./ 18. Juli 2010 organisierten Feierlichkeiten zusammen zu legen. Die Kulturministerien im Saarland und in Luxemburg zeichnen im Wesentlichen für das Kulturprogramm verantwortlich und werden dazu beitragen, eine der wichtigsten Zielsetzungen des Schengener Abkommens (Wegfall der Grenzkontrollen) in kulturtouristischer Form darzustellen. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, dass die bilateralen Kulturbeziehungen zwischen dem Saarland und Luxemburg sehr gut funktionieren.
Im weiteren Verlauf des Treffens erörterten die Minister insbesondere die thematischen Kolloquien und runden Tische des Vereins, die im Laufe des Jahres in den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Medienkunst, Musik, Literatur, Film und Soziokultur durchgeführt werden.
"Der zeitgenössische Tanz hat seit 2005 u.a. durch das vom "Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois - TROIS C-L" initiierte Projekt "Dance Palace" zum Kulturhauptstadtjahr 2007 und durch das seit 2008 organisierte grenzüberschreitende Festival des zeitgenössischen Tanz "Le Transfrontalier" neue Impulse erhalten", erläutert Octavie Modert in der Diskussion um regionale Projektschwerpunkte. Luxemburg könne sich in diesem Bereich langfristig als Kompetenzzentrum für die Großregion entwickeln, um Synergien zu schaffen und Kräfte zu bündeln.
"Das Saarland wird sich 2010 verstärkt dem Bereich der Bildenden Kunst/Medienkunst widmen und hierzu im Oktober 2010 ein Kolloquium zum Thema Medienkunst organisieren", so Karl Rauber. Ziele seien die Vernetzung der Akteure in der Großregion, die Präsentation der künstlerischen Vielfalt und die Anbindung an eine europäische /internationale Szene. Die Hochschule der Bildenden Künste Saar wird bei der Ausgestaltung der Veranstaltung eine wichtige Rolle einnehmen.
Die Minister stimmen überein, dass mittelfristig eine gezielte Kommunikationsstrategie für den Verein "Kulturraum Großregion" erforderlich ist, um die in Gang gesetzten kulturellen Prozesse, u. a. in Form von Projekten, Kolloquien und Netzwerken entsprechend bei den Kulturakteuren und in der Bevölkerung der Großregion bekannt zu machen.
Neben der Kommunikationsstrategie des Vereins, der Präsentation der webbasierten Kulturplattform für Jugendliche und der Diskussion des Arbeitsprogramms 2011, wird insbesondere die Fortführung der Vereinsaktivitäten nach der ersten INTERREG-Förderperiode (ab dem 01.07.2011) ein Schwerpunktthema der Ende des Jahres in Saarbrücken vorgesehenen Kulturministerkonferenz sein. Die Durchführung einer Kulturministerkonferenz pro amtierender Präsidentschaft wurde anlässlich des ersten Treffens der Kultusminister der Groβregion im September 2007 in Luxemburg beschlossen.
Octavie Modert und Karl Rauber freuen sich auf den Austausch mit den Kollegen aus den übrigen Teilregionen – blicken sie dann doch bereits auf zwei erfolgreiche Vereinspräsidentschaften zurück.